WG3 – Briefentwurf an Alma Mahler
Graz, Samstag, 16. Juli 1910
Somal un Ich möchte
mit niemandem in
der Welt tauschen, ich
hab mir \denn/ den herrlichsten
\schönsten/ Menschen \hab ich mir/ errungen; denn
meine , wie
unendlich reich hast
Du mich bedacht. Ich
will Dich nicht lassen.
Sei voller Zuversicht,
ein Wort von Dir und
ich eile zu Dir wohin
Du willst. \Gleich bin ich in Deiner Unterstadt/
Schreibe bald und
viel. Streichle die
, wie geht es ihr
wie Deinem ?
schrecklich sein fern
von Dir und einsam
zu sterben. Ich will
Leben! unseres und
ein neues und
werde hoffen!
Wenn Du \Wir/ bald einen
Weg zu einander fänden?
Macht Bringt Dich
dieser himmlische Ge-
danke auch so von Sinnen?
Plane es mit Deiner
, sie reicht
uns die Hand und
will über uns wachen.
Sie will zu Dir kommen,
ich habe Sie [!] an sehr
gebeten. So bleibt
uns doch noch viel
lauter armselige Worte,
ich \m/ verstehe sie \Worte/ nicht zu
meistern, nur im Fühlen
bin ich Dichter und Deiner
würdig und kann
\Verschwender sein/ mit vollen Händen
verschwenden
___________________
Du blickst mich aus \Deinen/ unend-
lich tiefen ewig veränderlichen
Augen an, die
alles Umarmen
Deiner reichen Seele zu sich
tragen alle Modulationen
Deiner Leidenschaft von
Schmerz zur Freude von
sich trugen.
Apparat
Überlieferung
, , , , , .
Quellenbeschreibung
3 Bl. (3 b. S.) – Notizblock.
Druck
Erstveröffentlichung.
Korrespondenzstellen
keine.
Datierung
Aufgrund der Erwähnung der Unterstadt ist anzunehmen, dass WG diesen Entwurf in Graz verfasste, wahrscheinlich kurz nach der Abfahrt AMs am 16. Juli 1910 (s. AM1). Denkbar wäre, dass WG AM bis nach Graz begleitete, um dort nach dem Abschied Erinnerungen an AM bei einem Spaziergang durch die Stadt nachzuhängen (s. WG1), bevor er zurück nach Tobelbad fuhr und dort von AM2 erhielt, die seit dem 5. Juli 1910 bis zum 23. oder 24. Juli 1910 ebenfalls dort kurte (s. AMo2).
Übertragung/Mitarbeit
(Jannik Franz)
Unterstadt – in Graz, umfasste den Hauptplatz, das sog. Landhaus, Franziskanerviertel und Einkaufsstraßen.